Das Programm der 3. Freien Gartenakademie 2008
21.6. bis 17.8.2008 im Sommer 2008
Programm, Artwork und Organisation: Wilm Weppelmann
wenn kein Winter ist
manchmal schaut Schnee dir zu wenn du die platzenden früchte erntest und du ahnst dass jeder mensch seinen eigenen winter mit sich trägt … Wilm Weppelmann
„Ihr lacht wohl über den Träumer,
Der Blumen im Winter sah?“
Wilhelm Müller, Frühlingstraum aus dem Zyklus “Winterreise”
Gäste 2008: Prof. Dr. Ferdinand Fellmann, Andreas Ladwig, Hermann Gröne, Trio Klare.Siegel.Camata, Gunther Keusen und Thomas Witzmann, Dr. Thomas Hövelmann, Jürgen Lemke, Rainer Schepper, Ilga Eger, Hanspeter Padrutt, Christian Palm und Philipp Armbruster
21. Juni 2008 20 Uhr: Prof. Dr. Ferdinand Fellmann „Garten Eden und die Vertreibung in die Sehnsucht“
Was im Garten Eden wirklich geschah, warum wir daraus vertrieben worden sind, warum es gut ist, dass wir nicht mehr zurück können. Uns bleibt die Sehnsucht und …. Ferdinand Fellmann war Professor für Philosophie an der WWU Münster und Gründungsprofessor für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der TU Chemnitz.
26. Juni 2008 20 Uhr: Andreas Ladwig liest „Der Fluss unter dem Eis – Aus den Wintertagebüchern von Henry David Thoreau“
7000 Druckseiten umfassen die Tagebücher des amerikanischen Schriftstellers Henry David Thoreau (1817 – 1862) und nur ein Bruchteil hat bisher den Weg in die deutsche Sprache gefunden. Es ist Zeit seiner faszinierenden Sprachkraft hörbar auf den Grund zu gehen. Andreas Ladwig hat sich als Sprecher und Schauspieler einen Namen gemacht, seine Stimme ist vielen Radio- und Fernsehproduktionen zu Hause.
3. Juli 2008 20 Uhr: Hermann Gröne „Mein Staudenwinter – einen Garten für jede Jahreszeit“
Stauden kombinieren par excellence! Ideen für ein vielfältig bepflanztes Beet, das zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten hat, auch im Winter … Hermann Gröne, Autor und GaLaBau Gartengestalter, hat seine Faszination für den Garten erfolgreich zum Beruf gemacht.
11. Juli 2008 20 Uhr: „FROST“ mit dem Trio „Klare.Siegel.Camatta“
Besetzung: Jan Klare (alto sax), Oliver Siegel (keyb. laptop) und Simon Camatta (dr, perc)
Der Saxophonist Jan Klare hat sich auch international einen Namen gemacht, zusammen mit den Ruhrgebietsmatadoren Oliver Siegel und Simon Camatta schrecken sie vor nichts zurück, um diesen Abend zu einem frostigen atonalen Ereignis zu machen, geboten wird freier, improvisierter Jazz vom Feinsten.
17. Juli 2008 20 Uhr: Gunther Keusen und Thomas Witzmann „Hortulus Animae oder die holunderrote Spur – Ein Hörstück mit Live-Performance“
Dieser Abend ist eine Hommage an einen Künstler, der seit mehr als zwanzig Jahren eine holunderrote Spur in die Kunstgeschichte malt, Gunther Keusen. Der frühere Rektor der Kunstakademie Münster hat sich als Maler ganz Sambucus nigra, dem Holunder, verschrieben. Der Komponist und Musiker Thomas Witzmann hat mit „Hortulus Animae“ dazu ein Hörstück komponiert – eine Produktion des WDR 3. Dieser Abend ist in Zusammenarbeit mit dem WDR 3 – Studio Akustische Kunst entstanden.
21. Juli 2008 20 Uhr: Dr. Thomas Hövelmann „Flora im Klimawandel – Geschichten von Verlierern und Gewinnern“
Wenn kein Winter mehr ist … dann wird sich auch unsere Pflanzenwelt verändern. Einige Arten werden profitieren, andere Arten werden gehen müssen – ein Klimakahlschlag mit unangenehmen Wucherungen, wenn wir nicht … Dr. Thomas Hövelmann ist hauptberuflich beim Landesbüro der Naturschutzverbände NRW in Oberhausen und in seiner Freizeit Vorsitzender des NABU Bundesfachausschusses Botanik.
30. Juli 2008 20 Uhr: Jürgen Lemke „Ein Leben auf Vorrat und von der Sicherheit in eiskalten Zeiten – ORTungen 2008 – eine szenische Lesung“
„Vorsorge schafft Sicherheit“ – nach diesem Grundprinzip des Risikomanagements arbeitet auch der menschliche Organismus. In Zeiten des Überangebots von Nahrung sammelt und speichert er für den Notfall, und wenn dann die Fülle zur eigentlichen Katastrophe wird .. Der interdisziplinär arbeitende Künstler, Musiker und Autor Jürgen Lemke verortet als Bildender Künstler und Kurator mit Aktionen und Projekten unter dem Titel “ORTungen” kontinuierlich den Öffentlichen Raum. Siebzehn Jahre lang arbeitete er als Lehrbeauftragter an der Kunstakademie Münster.
7. August 2008 20 Uhr: Rainer Schepper liest „Der Winter soll mein Frühling sein“
Wenn Frühling Verheißung bedeutet, Sommer Erfüllung und Herbst Wandel und Abschied, so wird der Winter zu der Zeit des Verzichts, der in der Lyrik zu einem Spiegelbild der Jahreszeiten des Lebens wurde. Rainer Schepper liest Winterlyrik von Walther von der Vogelweide bis Rolf Dieter Brinkmann, ausgezeichnet durch “einen rauhen und heimlichen Geschmack, der an den Wurzeln der Dinge ist” (Ernst Bloch). Rainer Schepper hat als Rezitator und Publizist in Münster ein Stück Stadtkultur geprägt. Seine Rüschhaus-Leseabende werden in diesem Jahr eine 300. Fortsetzung erfahren!
11. August 2008 20 Uhr: Ilga Eger „Die fünf Jahreszeiten: Frühjahr, Sommer, Herbst, Winter und die ewige Liebe – Ein Jahr im Garten“
Ein Jahr im Garten ist ein Sinnbild für unser ganzes Leben: Wachsen, zur Blüte kommen und vergehen. Ein ewiger Kreislauf aus Geburt, Leben und Tod. Jedes Jahr ein neuer Ring. Jedes Ende ist ein Anfang und der Garten ist der beste Platz, um sich auf die großen Fragen einzulassen. Ilga Eger ist Fotografin und Yogalehrerin. Ihre Liebe zum Garten zeigte sie in dem sehr persön- lichen Gartenbuch „Ein Jahr im Garten – Die Hände in der Erde und das Herz im Himmel“
14. August 2008 20 Uhr: Hanspeter Padrutt „Der epochale Winter – Eine Lesung und Wiederaufnahme der zeitgemäßen Betrachtungen“
Mehr als zwanzig Jahre sind vergangen seit dem der Schweizer Psychiater und Psychotherapeut Hanspeter Padrutt seine Auseinandersetzung mit Schuberts “Winterreise” und dem geistigen Hintergrund der ökologischen Bewegung “Der epochale Winter” im Diogenes Verlag veröffentlichte. In einer Lesung und einem Gespräch mit dem Philosophen Dr. Andreas Mussenbrock wird Hanspeter Padrutt seine zeitgemäßen Betrachtungen weiterführen.
“Einer der ganz seltenen Universalisten unserer Zeit; Padrutt vermag ein stupendes Wissen in Medizin, Philosophie, Musikwissenschaft und Linguistik sehr klar in größere Zusammenhänge einzuordnen. Er erweist sich auch als Meister der Form. Eine herrliche Sprache, kein Wort zu viel, keines zu wenig.” Prof. Gerhart Bruckmann, Mitglied des Club of Rome
17. August 2008 20 Uhr: Das Abschlusskonzert „SCHUBERT – WINTERREISE“ mit Christian Palm/Bariton und Philipp Armbruster/Kalvier.
„Winterreise Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte componirt von Franz Schubert” Originaltitel von 1827
Christian Palm sang schon als Knabe im Thomanerchor Leipzig. Nach seinem Musiktheaterstudium an der Folkwang-Hochschule in Essen, ist er neben Engagements an deutschen Bühnen, darunter das Nationaltheater Mannhein und die Opernhäuser in Wuppertal und Gelsenkirchen, auch bei internationalen Liederfestivals vertreten. Er gewann den Kulturpreis der „Unnaer Wirtschaft“ für seine Interpretation des deutschen Liedes.
Philipp Armbruster studierte Klavier und Dirigieren an der Folkwang-Hochschule Essen. Es folgten Engagements an den Staatstheatern Stuttgart, dem Aalto Theater Essen, dem Bremer Theater und dem Nationaltheater Mannheim. Ab September 2008 ging er als Kapellmeister an die Musikalische Komödie der Oper Leipzig. Philipp Armbruster ist seit Januar 2011 als Kapellmeister am Theater Dortmund engagiert. Er wurde als Liedbegleiter mit dem Preis der Deutschen Schubert-Gesellschaft ausgezeichnet.
Einige Bilder aus dem Jahre 2008
Der Garten 2008 mit Großplakat
11. Juli 2008 „FROST“ mit dem Trio „Klare.Siegel.Camatta“
14. August 2008 Hanspeter Padrutt mit Dr. Andreas Mussenbrock
17. August 2008 Proben zum Abschlusskonzert „SCHUBERT – WINTERREISE“ mit Christian Palm/Bariton und Philipp Armbruster/Kalvier.