15.8.2013 Prof. Dr. Lisette Gebhardt Vortrag “Japan und die Japanologie nach Fukushima”
21. Do 15.8.2013 # 20 Uhr Prof. Dr. Lisette Gebhardt /Frankfurt Vortrag “Japan und die Japanologie nach Fukushima: Imagewandel, neue Forschungsfragen, laufende Projekte“
15.8.2013 Prof. Dr. Lisette Gebhardt kurz vor ihrem Vortrag in der 8. Freien Gartenakademie 2013
Japan nach „Fukushima“ ist vielleicht nicht mehr das Land, dem sich manche Studierende des Fachs Japanologie aufgrund ihres Interesses an den traditionellen Künsten oder an der zeitgenössischen Populärkultur zugewandt haben. Während sich in der japanischen Öffentlichkeit kritische Stimmen zu Wort melden, wird Japanwissenschaftlern bewusst, dass sie bislang manche Aspekte Japans in ihrer Arbeit vernachlässigt haben – nun werden die Fragen nach der Atompolitik des Landes gestellt, nach den Verbindung von Industrie, Verwaltung und Politik und nach der Funktion sogenannter Gefälligkeitsgelehrter. Auch die Rolle von kritischen Wissenschaftlern, Journalisten und Aktivisten sowie das Engagement von Künstlern muss neu bewertet werden. Unter diesen Vorgaben startete im April 2011 die „Textinitiative Fukushima“, an der sich vor allem die Japanologien Frankfurt und Leipzig beteiligen, ihr Lehr- und Forschungsprojekt. Mittlerweile liegen zwei Bände der Initiative vor.
Prof. Dr. Lisette Gebhardt ist Fachvertreterin der Japanologie an der Goethe-Universität Frankfurt; sie betreibt das Fukushima-Projekt am Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien (IZO).
Webseiten:
Prof. Dr. Lisette Gebhardt auf Wikipedia
Textinitiative Fukushima
Die Textinitiative Fukushima wurde im April 2011 ins Leben gerufen. An ihr beteiligen sich die kulturwissenschaftlich arbeitenden Japanologien Frankfurt (Prof. Dr. Lisette Gebhardt) und Leipzig (Prof. Dr. Steffi Richter); auch Zürich (Prof. Dr. Raji C. Steineck) hat sich der Initiative angeschlossen. Das Projekt setzt es sich zum Ziel, Texte verschiedener japanischer Akteure der Debatte um Fukushima ins Deutsche zu übertragen. Übersetzt und kommentiert werden sollen Beiträge aus den Wissenschaften, aus dem Journalismus, der Politik, der Kunst, der Literatur, der Philosophie oder der Popkultur: also Aktuelles, Tiefgründiges, Diskussionswürdiges zu den Katastrophen und ihren Kontexten.
Bild: The Fukushima I Nuclear Power Plant after the 2011 Tōhoku earthquake and tsunami Foto: Digital Globe/ Wikipedia
Neuerscheinung August 2013